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Sommer der Solidarität 2015

epd-bild/ Thomas Lohnes

Es hat sich gelohnt!

Fast 900.000 Menschen flüchteten 2015 nach Deutschland. Wir blicken zurück auf den „Sommer der Solidarität“ – und fragen ein Jahrzehnt später: Was ist daraus ge­worden?

Klar, nicht alles war leicht, nicht alles hat sofort gut geklappt. Kein Wunder! Schließlich gab es kein Modell für die Auf­nahme so vieler Menschen in so kurzer Zeit. Und die Herausforderungen waren groß: Unterkünfte, Ausstattung, Deutschlehrkräfte, Schul- und Kitaplätze mussten organisiert werden. Ja, es war anstrengend. Aber: Sehr viel hat sehr gut funktioniert.

Die Menschen, die kamen, gehören selbstverständlich dazu

Ob für Arbeitsmarkt, Kommunen, Kitas, Vereine oder Ehrenamt: Die vorliegenden Interviews und Porträts zeigen, wie sehr sich der Einsatz gelohnt hat – für beide Seiten. Die Menschen, die 2015 kamen, ge­hören längst selbstverständlich dazu. Sie sind Krankenpfleger im Krankenhaus, wie Sohail Hussain und Moussa Mandou Cherif , und werden dringend gebraucht. Sie haben hart für ihren Erfolg gearbeitet und vielleicht sogar ein Haus ge­baut, so wie Nourah Dadosh und ihr Mann Abdel aleem Alayobi. Sie sind fest in ihrer neuen Heimat verankert, so wie Fa­milie Hussein. Sie putzen im Krankenhaus und kümmern sich liebevoll darum, dass ihre Kinder gut in der Schule klarkommen, so wie Faiza Cadey. Sie sind im Fußballverein aktiv. Um etwas zurückzugeben, wie der Jugendtrainer Basayev Danka. Die Beispiele stehen exemplarisch für all die Menschen, die damals nach Deutschland gekommen sind – und hier eine Heimat gefunden haben.

Viele haben beim Ankommen beherzt geholfen

Aber dazu gehören auch die vielen Men­schen, die damals beherzt geholfen haben. Sie haben Deutschkurse angeboten, Anträge ausgefüllt, bei der Suche nach Wohnungen geholfen oder Arbeitsplätze vermittelt – und manchmal sogar selbst die Türen zu ihren Häusern geöffnet. All diese Menschen haben immer wieder Mut gemacht und dafür ge­sorgt, dass es weitergeht. Davon haben alle profitiert. Okka Senst zum Beispiel ist in der Flüchtlingshilfe aktiv und berichtet im Inter­view, wie sehr der Zusammenhalt in unserer Gesellschaft gestärkt wurde. „Dadurch ent­stand ein unglaubliches Gemeinschaftsge­fühl, das viele vorher so nie erlebt hatten.“

Schule der Demokratie - #offengeht

Es waren viele, die 2015 nach Deutsch­land, nach Hessen und nach Rheinland-Pfalz gekommen sind. Und es waren viele, die sie in Deutschland, Hessen und Rheinland-Pfalz mit offenen Herzen und Armen empfangen haben. Zusammen haben sie den „Sommer der Solidarität“ zugleich auch zu einer „Schule der Demokratie“ gemacht. Sie haben gezeigt, dass Herausforderungen so­lidarisch angenommen und erfolgreich be­wältigt werden können. Darauf können und sollten wir auch angesichts der multiplen Krisen vertrauen, denen wir derzeit gegenüberstehen. Denn: Nur #offengeht!

Der „Sommer der Solidarität“

Herzlich willkommen:

Der Sommer 2015 ist zu einem Symbol dafür geworden, Men­schen in Not mit offenen Armen zu emp­fangen. Auf der Flucht vor Krieg und Terror flohen vor zehn Jahren mehr als 800.000 Menschen nach Deutschland, ein Drittel davon Kinder. So viele wie nie zuvor seit Ende des Zweiten Weltkriegs. Die Menschen kamen vor allem aus Syrien, Afghanistan und Irak….

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„In Freiheit und Sicherheit“

Sohail Hussain aus Pakistan lebt mit Frau und Tochter in Bad Homburg. Als Krankenpfleger wird er in Deutschland dringend gebraucht. Nach zehn Jahren hat er jetzt auch die deutsche Staatsangehörigkeit. Besonders wichtig ist ihm, dass er jetzt wählen darf. Die politische Entwicklung in Deutschland bereitet ihm Sorgen. Auch wenn er sich mit dem deutschen Pass recht sicher fühle, beruhige ihn der Gedanke: „Wenn es hart auf hart kommt, können wir jederzeit woandershin gehen“, sagt der Familienva­ter. „Mit meiner Qualifikation bekomme ich überall einen Job.“ Aber er will gar nicht weg, er ist sehr glücklich in Deutschland. „Ich bin immer sehr fleißig gewesen, zahle meine Steuern.“....

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„Werden sehr gebraucht“

Geflüchtete Menschen haben es am Anfang oft schwer, Fuß auf dem Arbeitsmarkt zu fassen. Dabei ist der Wunsch ausgeprägt – und es lohnt sich für beide Seiten. Ein Interview mit Prof. Dr. Yuliya Kosyakova, Profes­sur für Migrationsforschung, Otto-Friedrich-Universität Bam­berg; Forschungsbereichsleiterin Migration, Integration und inter­nationale Arbeitsmarktforschung beim Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).....

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„Das ist unsere Heimat“

Sie sind vor dem Krieg in Syrien geflohen und haben im Rheingau ein neues Zuhause gefunden: Shayma und Khaled Hussein leben mit ihrem Sohn in Eltville. Der 31-Jährige arbeitet als pädagogische Fachkraft in einer Wohngruppe in Eltville und betreut unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Seine Frau arbeitet in einer Kinderkrippe. Beide sind froh, dass sie in Deutschland eine neue Heimat gefunden haben....

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„Alles richtig gemacht“

Zusammen kicken: Der Mainzer Fußballverein FC Ente Bagdad ist auf junge Menschen in Flüchtlingsunterkünften zugegangen – und hat viel zurückbekommen. Ein Interview mit Ronald Uhlich, ehrenamtlicher Fußballtrainer und Geschäftsführer beim Fußballligaclub „SV Vitesse Mayence“ sowie Präsident des dazugehörigen Hobbyfußballvereins „FC Ente Bagdad“ in Mainz....

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„Ich will etwas zurückgeben“

Mit seiner Familie flüchtete er nach Mainz, doch seine Eltern gingen zurück nach Syrien. Basayev Danka blieb alleine hier. Halt gab ihm der Fußballverein. Als der Trainer aufhörte, machte Basayev Danka seine Trainerlizenz und übernahm die Mannschaft. Basayev Danka arbeitet Vollzeit an der Rezeption in einem Frankfurter Hotel und jobbt nebenbei in einer HNO-Praxis. Er wartet zurzeit auf seine Einbürgerung....

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„Hier angekommen“

Viele wollten helfen. Zum Glück war Ingelheim am Rhein gut vorbereitet. Die Stadt verfügte bereits über ein Integrationskonzept und konnte die Strukturen ad hoc hochfahren. Ein Interview mit Dr. Dominique Gillebeert von der Stabsstelle für Vielfalt und Chancengleichheit der Stadtverwaltung Ingelheim am Rhein....

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„Home sweet home“

Hart dafür gearbeitet: Nourah Dadosh und Abdel aleem Alayobi aus Syrien sind mit ihren beiden Töchtern in Rödermark angekommen, mit Erfolg im Beruf und eigenem Haus. Kennengelernt hat sich das Ehepaar an der Uni in Homs, beide studierten Englisch. Sie heirateten, bekamen zwei Mädchen. Nourah Dadosh arbeitete als Lehrerin an einer Schule. Abdel aleem Alayobi wurde zur Armee verpflichtet. Kurz nach Ende seines Wehrdienstes ging der Krieg in Syrien los. Als die Trup­pen von Assad ihre Heimatstadt zerstörten, gab es für Abdel aleem Alayobi nur einen Ausweg: die Flucht....

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„Die Haltung zählt“

So viele neue Kinder, die alle kein Deutsch sprechen und eine Flucht hinter sich ha­ben: Am Anfang waren viele Kitas etwas unsicher. Doch schnell stellte sich heraus, dass sich die Fachkräfte nur auf ihre Pro­fession und ihre Werte besinnen müssen. Ein Interview mit Sebastian Follert, pädagogische Fachberatung für die Arbeit mit Flüchtlingen in Kindertagesstät­ten der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau...

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„Wichtig ist, dass es meinen Kindern gut geht“

Vormittags geht sie Putzen, nachmittags macht sie Hausaufgaben mit ihren Kindern. Faiza Cadey aus Somalia ist nur eins wichtig: dass ihre Söhne in Sicherheit aufwachsen und zur Schule gehen können. Sie selbst ist nie zur Schule gegangen. Zusammen mit sieben Schwestern und sechs Brüdern musste Faiza Cadey als Kind auf dem Bauernhof mithelfen, sich um Kamele, Schafe und Kühe kümmern. In Deutschland lernte sie mit Hilfe von Ehrenamtlichen lesen und schreiben. Jetzt arbeitet sie ehrenamtlich als Übersetzerin bei der Diakonie und unterstützt Frauen aus Somalia....

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„Zusammenhalt massiv gestärkt“

Im Hunsrück haben die Menschen die Flüchtlingsarbeit als gemeinsame Aufgabe angenommen. Dadurch hat sich auch ihr Leben verändert – und die Gesellschaft. Ein Interview mit Okka Senst, die 2014 die Syrienhilfe Vorderhunsrück e.V. mitgründete und jetzt das Café International in Büchenbeuren koordiniert....

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„Keine Angst mehr“

Das Kirchenasyl rettete ihn vor der Abschiebung. Nach Jahren voller Unsicherheit macht Moussa Mandou Cherif in Darmstadt jetzt eine Ausbildung zum Krankenpfleger. Als er endlich seine Aufenthaltserlaubnis erhielt „war eines der schönsten Gefühle überhaupt“, sagt er. Vorher sei er oft hoffnungslos gewesen. „Es war schwer, sehr schwer.“ Als seine Mutter starb, konnte er nicht bei ihrer Beerdigung in Guinea dabei sein. Im diesem Herbst konnte er zum ersten Mal wieder nach Hause fliegen, zu seiner Familie und seinen Freunden. „Da waren so viele Emotionen“, berichtet er. „Glück, Freude, so viele Erinnerungen.“ In Darmstadt fühlt sich Moussa Mandou Cherif sehr wohl. Er hofft, dass er bald die deut­sche Staatsangehörigkeit bekommt....

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Ahmad Tazeem führt einen internationalen Lebensmittelladen in Germersheim und unter­stützt ehrenamtlich Flüchtlinge. Er be­gleitet sie zu Behörden und füllt mit ihnen Formulare aus. Ahmad Tazeem kommt aus Pakistan und weiß nur zu gut, wie schwer der Start in Deutschland sein kann. Im Interview spricht er über seine Erfahrungen. 

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… und was daraus geworden ist

Menschen sind gekommen. Ohne dass wir sie gerufen hätten. Menschen sind gekom­men, weil sie vor Bomben und Kugeln, vor Terror und politischer Verfolgung, vor Folter und Misshandlung fliehen mussten. Sie flohen aus den Kriegs- und Krisengebieten in Syrien, Afghanistan, dem Irak, Eritrea oder Somalia. Menschen sind gekommen mit der vagen und auf ihren Fluchtwegen oft hart geprüften Hoffnung, hier etwas Besseres zu finden. Menschen sind gekommen, weil andere EU-Staaten geltendes Recht gebro­chen und ihre Grenzen rechtswidrig ge­schlossen hatten. Menschen sind gekommen in der Überzeugung, dass Deutschland ein demokratischer Rechtsstaat ist, in dem die Menschenrechte und das EU-Recht geachtet werden.

Menschen sind gekommen. Und Menschen haben sie aufgenommen. Die lebendige, Humanität, Empathie und die Idee der Men­schenrechte verwirklichende Zivilgesellschaft hat aus dem „Sommer der Flucht“ 2015 zu­gleich einen „Sommer der Solidarität“ wer­den lassen. Schon das allein wäre großartig genug!....

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Sommer der Solidarität 2015 ...und was daraus geworden ist

Die Broschüre „10 Jahre Sommer der Solidarität – und was daraus geworden ist“ dokumentiert eindrücklich, wie Integration in Hessen und Rheinland-Pfalz gelebt wird. In Portraits und Interviews berichten Menschen, die 2015 nach Deutschland kamen, wie sie heute in unserer Gesellschaft leben: als Nachbarinnen und Nachbarn, Kolleginnen und Kollegen, Vereinsmitglieder, Eltern, Studierende. Dazu kommen Stimmen von Ehrenamtlichen und Initiativen, die seit einem Jahrzehnt mit ihrem Einsatz Integration möglich machen.

Die Broschüre kann als Printversion bestellt werden bei meike.haas@diakonie-hessen.de
Bis zu zwei Exemplare werden kostenlos versendet.
Bei größeren Stückzahlen bitte wir um Kontaktaufnahme unter der Bestelladresse.

Broschüre zum Download 

 

 

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